Terraner Strategie: Marine + Tank im TvT

Mirror-Matchups haben in Starcraft 2 einen schlechten Ruf. Während PvP (noch) als langweilige 4-Gate-Schlacht und ZvZ als kurzweiliges Gimmick gelten, kann sich das Spiel Terraner gegen Terraner oft als spannendes Gefecht zweier Spieler auszeichnen.

Wie kaum ein anderes Matchup birgt hier die Positionierung den Schlüssel zum Erfolg und es können ganze „Schach-Matches“ entstehen, bei denen zwei Opponenten pausenlos ihre Truppen auf dem Feld verschieben und gegeneinander ausspielen.

Für diesen Zweck hat sich eine Einheitenkomposition als besonders nützlich erwiesen und gilt mitlerweile als Standard: Marines im Zusammenspiel mit Belagerungspanzern.

Eine grobe Übersicht

Das grobe Konzept des Builds ist schnell erklärt: Nach einem beliebigen Opening (Fast Expansion, 1 Rax 1 Fact, 1-1-1, 2 Rax, etc.) richtet man seine Infrastruktur mit Kasernern und Fabriken darauf ein, eine große Armee aus Panzern und Marines zu produzieren.

Durch eine mannigfaltige Zahl verschiedener Variationen ist es müßig, eine genaue Build-Order oder Zeiten anzugeben. Manche Variationen setzen auf eine Timing-Attack mit sehr schnellem Belagerungsmodus, andere wiederum auf ein ökonomisches Opening mit defensiver Ausrichtung.

Die Strategie erlaubt daher ein breites Spektrum an Möglichkeiten, wie aggressiv oder defensiv man das Spiel aufziehen möchte, was ein Grund dafür, warum das Matchup so viele verschiedene Facetten hat.

Jeder Schritt bedeutet Gefahr

Im Vergleich zu einer reinen Bio-Army muss man mit Panzern in seiner Komposition anders vorgehen. Tanks haben die größte DPS, wenn sie NICHT gesieged sind. Das entscheidende im Belagerungsmodus ist aber nicht der direkte Damage, sondern die Tatsache das es SPLASH-Damage ist, also allen Einheiten in einem bestimmten Umkreis Schaden zufügt. Ein paar Schellen in einen großen Ball aus Marines zeigen ihr sehr zerstörerisches Potenzial.

Da sich ein Panzer im Belagerungsmodus nicht bewegen kann, offenbart sich auch dem Anfänger sehr schnell der positionszentrierte Aspekt des Matchups. Ein falscher Schritt kann einen in die Reichweite der gegnerischen Tanks befördern, die solche Unvorsichtigkeiten schnell und hart bestrafen. Ein unglücklicher Move-Befehl im unpassenden Moment kann sogar ein „gg“ zur Folge haben.

Andererseits kann ein Vorstoßen im richtigen Moment (vor allem wenn die gegnerischen Panzer gerade den Belagerungsmodus verlassen haben) das Geschick der Schlacht zu seinen Gunsten wenden.
Alles kommt auf die Position an. Eine Truppe aus Marines und sich bewegenden Panzern kann von einer kleinen „Taskforce“ vollkommen aufgerieben werden, wenn diese eine gute Flanke erwischt.

Darum gilt immer: Tanks nie ohne Grund einfach so rumstehen lassen. Will man eine Position sichern, muss man aufsiegen. Bevor man sich bewegt muss man sicherstellen, dass der Gegner nicht in der Nähe ist und bevor man angreift, sollte man warten, bis der Gegner unachtsam seine Panzer unsieged, wenn man nicht gerade einen riesigen Supply-Vorteil hat.

Weitere hilfreiche Tipps

Reichweite von Tanks erhöhen

Ein interessanter Fakt zu Siege-Tanks ist, dass ihre Schussreichweite größer ist, als ihre Vision-Range. Darum hat es sehr große Vorteile, ein Viking zum spotten über den Tanks stehen zu lassen (die somit natürlich auch auf Klippen schießen können).

Aus diesem Grund entwickelt sich unabhängig vom Kampf auf dem Boden oft ein Gefecht um die Lufthoheit, wo beide Spieler gezwungen werden, eine große Anzahl Vikings zu bauen.

Lufthoheit halten

Auch wenn dies wie Ressourcenverschwendung scheint, hat die Lufthoheit unermessliche Vorteile.
Eine höhere Range von 1 heißt, dass man sich komplett sicher und unbehelligt vom gegnerischen Feuer in einer Position aufstellen und dabei seinerseits Druck auf den Gegner aufbauen kann. In einem Grabenkrieg wie TvT ist soetwas entscheidend.

Upgrades erforschen

Eine andere, oft zu wenig beachtete Sache sind die Upgrades. Ein Upgrade-Vorteil kann scheinbar aussichtslose Situationen herumreißen. Zwei Maschinendocks für Infanterie-Upgrades sollten durchgehend am Laufen sein; ein Waffenlager sollte zuerst Waffen-Upgrades für die Panzer priorisieren.

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