Altar der Tal’Darim (engl. Tal’Darim Altar) ist eine Map für 2 oder 4 Spieler und befindet sich derzeit im 1v1 Ladder Map Pool.
Die Karte stellt eine Besonderheit im 1v1 Map-Pool der offiziellen Blizzard-Maps da. Mit der großen Makro-Karte wurde nämlich erstmals eine Map aus der GSL übernommen (auch wenn diese von Blizzard noch etwas bearbeitet wurde). Leider bleiben die Korea-geprüften Maps im Ladderpool die Ausnahme, während ungeteste und vor allem bei Profis sehr unbeliebte Eigenkreationen ihren Weg in das Spiel finden. Aber genug davon.
Altar der Tal’Darim
Wie schon gesagt: Altar der Tal’Darim LE ist als reine Makro-Karte konstruiert worden und genau diesen Zweck erfüllt sie auch. Sie hält derzeit den Rekord für die größte Rush-Distanz zweier Basen auf einer offiziellen 1v1-Map, was bei Cross-Positions der Fall ist. Allerdings müssen auch „Close“-Positions mit einem Anführungszeichen versehen werden, da auch bei dieser Konstellation ein relativ weiter Weg zwischen den Basen zurückzulegen ist.
Rush-Taktiken wie agressive 2-Rax oder ein 6-Pool werden also allein durch das Design abgeschwächt. Aber gerade diesen Fakt kann man auch ausnutzen. Viele Spieler rechnen einfach nicht mit einem Rush, wenn dieser angesichts der Gegebenheiten kaum Sinn ergibt. Somit kann ein früher Push oder gar ein All-in als Mindgame trotzdem voll ins Schwarze treffen, wenn der Opponent seinerseits auf ein voll ausgebautes Makro-Game spekuliert hat.
Genau dieses ist auch eigentlich Mittel der Wahl auf dieser Map. Frühe Expansionen sind für alle drei Rassen sehr sicher. Allerdings ist die Choke zur Natural hin sehr breit und zwischen Natural und Main ist keine Rampe und daher auch kein High-Ground-Vorteil. Somit werden 4-, 5- oder 6-Gate-Timing-Attacks für Protoss auf dieser Karte zu einer gefährlichen Waffe.
Eine dritte Basis liegt nur wenige Schritte von der Natural entfernt. Diese ist allerdings am Anfang durch zerstörbare Felsen blockiert und bietet dem Gegner obendrein einen zweiten Angriffsweg, der natürlich zusätzlich abgesichert werden sollte. Durch die schiere Größe des Terrains und die Tatsache, dass sich in jeder Ecke 4 Basen befinden, sollte regelmäßig nach versteckten Expansionen gescoutet werden. Diese können zwar u.U. erst spät gefunden werden, sind aber durch die enorme Größe der Karte im Ernstfall kaum zu verteidigen.
Ein Punkt, der gerade gegen Terraner eine große Rolle spielt ist die Rotationssymmetrie. So kann es vorkommen, dass bei Close-Positions entweder die Natural oder die zweite Expansion zum Gegner zeigt. Wegen der höheren Drop-Anfälligkeit ist in letzterem Fall eine Expansion an einem anderen Ort als dem offensichtlichen durchaus eine legitime Alternative.
Um die Gefahr durch Attacken an mehreren Fronten vollkommen auszuschalten ist eine gute Vision über die Map erforderlich. Gebäude oder Einheiten an den Map-Rändern können Drops frühzeitig scouten, während man sich in der Mitte mit den Feldwarten einen großartigen Überblick über den Hauptteil der Map verschaffen kann.
Generell ist keine Taktik bevorzugt. Von 2-Base-Timing-Attacks bis hin zu Full-Scale-Macro-Games hat alles ausbalancierte Vorteile und Risiken.
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