Die NASL Grand-Finals Recap und Ergebnisse

Die erste Saison des Experiments NASL ist vorbei, aber ist es auch geglückt? Nach unfassbarem Hype im Vorfeld kam in den ersten Tagen der neuen Liga eine große Enttäuschung in der Community auf. Man erwartete kein rundum geöltes und geschmiertes Produkt gleich von Anfang an, dennoch verschreckten blatante Mängel bei der Technik und der Präsentation gleich eine große Zuschauerbasis, was die NASL schon nach den ersten Wochen zu einer Art Schattendasein in der Community verdammte. Einen guten ersten Eindruck zu vermitteln lief also mal gründlich schief.

In den folgenden Wochen dümpelte die Liga dann vor sich her, mit mäßigem Interesse verfolgt. Technikprobleme wurden gelöst und auch die Qualität der Caster wurde im Laufe der Zeit durch zahlreiche Gäste enorm verbessert. Das eigentliche Highlight der gesamten Saison sollte aber das Final-Event werden, das als Offline-Event vor einem großen Publikum ausgetragen werden sollte.

Vergangenes Wochenende war es dann soweit. Zum Glück konnte die Größe des Events und das beeindruckende Teilnehmerfeld noch einmal große Reserven aus der Community zum Zuschauen mobiliseren, denn das uns Gebotene übertraf auch die optimistischsten Erwartungen.

Man schien sich gut auf das Event vorbereitet zu haben. Zwar gab es hier und da wieder ein paar technische Probleme (gerade mit dem Sound), aber die Streams liefen über die längste Zeit auch in der höchsten Qualität flüssig und auch das Equipment vor Ort erfüllte seine Arbeit ohne Ausfälle. Damit war die Bühne frei für die eigentlichen Stars: Die Spieler. Kein Starcraft-Turnier, so gut es auch geplant und präsentiert sein möge, kann in Erinnerung bleiben ohne packende Spiele. Mit Namen wie SlayerS_BoxeR, ST_July oder oGs.MC nebst vielen weiteren Ausnahmetalenten glaubte aber niemand an eine Enttäuschung auf spielerischem Level – und die gab es auch nicht.

Alle gezeigten Serien waren hochklassig und spannend. Die superbem Caster (u.a. wurde Tastosis aus Korea eingeflogen) putschten dabei auch noch so kleine Details zum absoluten Hype auf und brachten die Stimmung in der Halle zum Kochen. Ganz zum Schluss verdichtete sich die Atmosphäre so sehr, dass die Bühne kurz vorm Entzünden schien. Die Crowd ging völlig ab und die bis zum letzten Spiel dauernde Finalserie MC gegen den Open-Bracket-Quereinsteiger Puma entwickelte sich zu einem riesigen Fest, das selbst den desinteressiertesten Fan jenseits des Bildschirms absolut anstachelte.

Am Ende bleibt die Erinnerung an ein episches Turnier, dessen Atmosphäre mindestens der des letzten MLG-Events ebenbürtig war und die Erkenntnis, dass Korea immer noch die Macht in Starcraft ist. Wir freuen uns schon auf die nächste Saison.