MLG Columbus 2011 – Round-Up & Ergebnisse

Oh man. Nachdem sich all die Geschehnisse des letzten Wochenendes erst einmal setzen müssen, fällt es mir ziemlich schwer, das Geschehene in Worte zu verpacken. Was uns die vorher so gescholtenen Veranstalter da boten, war einfach der absolute Wahnsinn.

Nicht nur das gesamte Drumherum und die Infrastruktur, die einem mit (die meiste Zeit zumindest) gut laufenden Streams, genialen Fans und Castern fast die Freudentränen in die Augen zauberten, sondern auch das Eigentliche, die Spiele, sind mit Superlativen noch nicht wirklich würdigend genug zu beschreiben.

Aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt

Was mussten wir mit der MLG schimpfen, als sich das letzte Event in Dallas als riesige Katastrophe entpuppte? Trotz großen Werbeaufwands und Hypes war die Infrastruktur nicht auf die große Anzahl der Zuschauer eingerichtet.

Dazu kamen noch bizarre Probleme mit der Bandbreite, die dazu führten, das zwischenzeitlich keine Matches live gecastet werden konnten. Stundelang stumme Streams und antiklimaktische Replay-Casts (wenn der Stream denn mal lief) waren die Folge und hinterließen einen sehr schlechten Nachgeschmack bei all denen, die sich zum Teil extra deswegen freigenommen haben.

Die Verantwortlichen wussten: Würden das ganze dieses Mal schon wieder in die Hose gehen, hätten sie wahrscheinlich endgültig ihre Reputation verspielt. Sich dessen bewusst, nahm man vorher den Mund richtig voll und versprach stechend scharfe HD-Streams ohne Lags, Aussetzer und mit spannender Live-Action. Sogar die Involvierung des Unternehmens, das für den Stream der Royal Wedding verantwortlich war, war den Planern nicht zu schade.

Was kam dabei heraus? Nun, bei all den Lorbeeren, die ich bereits im ersten Absatz verteilt habe, bleibt festzustellen, dass die Streams nicht die ganze Zeit flüssig liefen. Ein Gewitter hier oder ein Stromausfall da machten das Viewing-Erlebnis beizeiten zu einer nicht-existenten Sache. An einigen Stellen schienen auch einfach die Server dem enormen Zuschaueraufkommen nachzugeben.

ABER: Es wurde jedes mal schnell behoben. Keine leeren Versprechungen einer „baldigen Rückkehr“. Höchstens 10 Minuten am Stück blieben die Streams schwarz, alle wichtigen Momente wurden festgehalten und ließen sich gratis in High Quality bewundern. So soll es sein. Großartig.

„Spawn moar Chairs!“

Wenn die MLG wieder irgendwo auf ganzer Linie versagt hat, dann war es bei der Infrastruktur in der Halle selbst. Nichtmal läppische 2000 Zuschauer fanden vor der großen Bühne einen Sitzplatz. Selbst kleinere Turniere wie das IEM benötigen eine gesamte Messe-Halle und bieten den Schaulustigen dann immer noch nicht genug Platz. Die Schreie nach mehr Stühlen aus dem Publikum wurden daher im Laufe des Turniers immer lauter, wurden aber durch ein Lippenbekenntnis abgeschmettert, es „bei der nächsten MLG besser“ zu machen. Aha.

Natürlich sammelten sich noch weit mehr als 2000 Fans vor den riesigen Leinwänden und machten einen Höllenlärm. Die Crowd flippte an vielen Stellen komplett aus und verbreiteten regelrechte Gänsehautstimmung. Gerade die zurückhaltenden Koreaner waren sichtlich mitgenommen von der Atmosphäre, die viele Großevents in ihrer Heimat wie einen langweiligen Diavortrag wirken ließ. Alles blieb friedlich und positiv. Großartig.

Die Geschichten, die Starcraft schreibt

Würde ich auf alles eingehen wollen, was in den letzten drei Tagen spielerisch passiert ist, könnte ich locker einen ganzen Tag daran sitzen. Allen, die dieses Spektakel verpasst haben, will ich an dieser Stelle mein Beileid aussprechen. Aber selbst wenn Replays nicht die unfassbare Stimmung des Live-Casts einfangen können:

Seht Euch das Ganze an! Tut es!

Schon das allererste Match schien die Richtung anzudeuten. MC vs. IdrA. Der Clash zweier Top-Contender ihrer jeweiligen Regionen. Gleich der erste Upset: IdrA gewinnt 2-0, die Matches sind dabei bis dato die vielleicht besten, umkämpftesten und spannendsten Partien, die jemals gespielt wurden. Ein wahrhaft gelungener Auftakt. Dies war auch der Start einer geradezu epischen Feindschaft zwischen den beiden Protagonisten, die sich im Verlaufe des Turniers noch einmal begegnen sollten.

Endergebnis

Es ist unmöglich, alles zu beschreiben. Im großen und Ganzen zeigte sich wieder einmal die koreanische Dominanz: Die ersten drei Plätze gingen an Teilnehmer aus dem Fernen Osten, die die Sache unter sich ausmachten.

  1. MMA
  2. Losira
  3. MC
  4. IdrA

Besondere Highlights waren die angesprochene erste Serie von IdrA gegen MC, IdrA gegen MMA (absolut bizarr), Losira gegen MC und Losira gegen MMA (beide Serien). Das komplette Bracket und die Ergebnisse gibt es bei Majorleaguegaming.

Idra vs. MMA – Postgame Analysis

Ein kleiner Einblick in die Live-Atmosphäre im bzw. nach dem Game von Idra gegen MMA, Live Cast by DJWheat und Day9.

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