RealID und Realnames – Der Datengau geht weiter

Weia, was heckt Blizzard da aus. Langsam wird es eng in Deutschland – oder überhaupt – diesem Konzern noch Daten anzuvertauen bzw. einen Account beim Battlenet zu haben.

Nachdem Blizzard das Bnet mit Facebook verknüpft hat und die WOW-Leute nun öffentlich Ihre Login-Zeiten im Armory nachlesen können (wtf?) macht Blizz den nächsten Schritt und legt noch einen drauf:

Ab Juli werden alle Kommentare in Blizzard-Foren, die WOW – und später auch Starcraft 2 – betreffen unter dem Realnamen des Posters erscheinen. Nix mehr also mit Nicknames oder Bnet-Names, sondern Euer toller eigener Name wird dann in jedem Posting stehen. Toll, wer noch nicht gepostet hat (allerdings bleiben alte Posting unter dem Nickname bestehen).

Sie nennen es „Das Freundschaftssystem“…

Steckt es Euch irgendwohin nenne ich es. Zum Glück bin ich nicht der Einzige. Aber alle, die sich jetzt im Forum beschweren, tappen schon bald in die Realname-Falle.

Blizz hat echt einen an der Waffel. Wohin der ganze Scheissdreck führt, sieht man, wenn man sich die ersten Diskussionen ansieht, die Micah Whipple ausgelöst hat. Der Community Manager (Bashiok) hat seinen Realname als erster freiwillig freigegeben und sein Privatleben wurde bereits komplett offen gelegt.

In Deutschland heisst das: Ein 1on1 mit nem bescheuerten Scriptkidie verloren (oder schlimmer noch: gewonnen und MUHAHA gesagt)? Wahrscheinlich wirst Du die nächsten zwei Wochen gestalked werden oder der Nap stört Dich auf irgendeine andere Weise. Im schlimmsten Fall kommen irgendwelche Fakebilder unter Deinem Namen ins Netz, oder Jay und Silent Bob kommen bei Dir vorbei.

Wenn man sich dann noch überlegt, dass in den USA jeder Zugriff auf alle Daten bei den Behörden von jedem Einwohner abrufen kann, braucht man dort schon mal keine People-Börse, kein Google und kein Streetview – man ruft einfach bei der Finanzbehörde an.

Wers noch nicht getan hat, muss übrigens beim nächsten Einloggen ins Battlenet den neuen Nutzungsbedingungen (ab 22.06.2010) zustimmen, die unter anderem die Freundschaftsfunktion abdecken:

Real Life Friends-Funktion (das Freundschaftssystem) und Offenlegung der Identität. Der Service berechtigt Sie, Ihre Identität gegenüber anderen Nutzern des Service über die „Freundschafts“-Funktion offenzulegen, sofern Sie diese Funktion gewählt haben.

Bestimmte Funktionen, wie beispielsweise der Battle.net Voice Chat-Client, sind nur zwischen Nutzern des Services, die die Freundschafts-Funktion gewählt haben, verfügbar. Bestätigte Freunde können den echten Namen des anderen Nutzers sehen. Ihr Freund muss Ihre Anforderung genehmigen, bevor dessen Name auf Ihrer Freundeliste erscheint.

Bitte beachten Sie, dass, wenn Sie eine Freundschaftsanfrage senden oder annehmen, der mit Ihrem Account verbundene echte Name und der Charakter, mit welchem Sie eingeloggt sind, nicht nur Ihren Freunden, sondern auch allen deren Freunden angezeigt wird.

[..] Sie können die Freundschaftsfunktion jederzeit abschalten, indem Sie alle Freunde aus Ihrem Battle.net-Account löschen

Blizzard, stellt den Scheiss ab, wir wollen in Ruhe zocken, keine Freunde finden (mal ganz ehrlich.. wer will denn das?)

News via Golem, WOWriot

4 Kommentare

  1. Klar will ich freunde finden, habe einige meiner besten Kumpels im bnet kennengelernt, aber das ging auch super ohne Realnames.
    Langsam dreht Blizzard echt am Rad

  2. KLAR!!! Aber das muss ja sonst keiner Wissen 🙂
    Ich glaube das Beispiel mit dem Blizzard Mod zeigt eindeutig wie brisant das Thema ist.
    Aus dem Bauch raus würde ich sogar sagen, dass es gegen deutsches Recht verstößt, aber das sollen mal die Datenschützer beantworten.
    Von mir werden die sicher keinen Post mehr im neuen Forum finden.

  3. Ich finde es ne verdammte frechheit was sich hier blizz erlaubt… ich gebe meine daten dann frei wenn ichs für richtig empfinde und ned dann wann blizz denk das es zeit ist..
    Ich werde im verlauf der nöchsten wochen mein account auch kündigen..
    Danke Blizz das ihr es mir so einfach macht.
    greez

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